Ab welchem Akzeptanzwert ist ein Vorschlag ein guter Vorschlag?

Dominik Berger

Letztes Update: vor 3 Jahren

Es gibt Gruppen, die eine Grenze definieren wollen, dass ein Vorschlag z. B. mindestens 75% Akzeptanz haben muss, um angenommen werden zu können. Eine solche fixe Grenze der Zumutbarkeit ist aus unserer Sicht nur in wenigen Ausnahmefällen eine gute Lösung.


Die Grenze der Zumutbarkeit ist beim SK-Prinzip die Akzeptanz der Passivlösung. Alle Vorschläge mit höherer Akzeptanz sind eine Verbesserung der Situation und somit für eine Umsetzung geeignet. In diesem Sinne also gute Vorschläge für die Gruppe.


Wir hatten schon Entscheidungssituationen mit über 60 Personen, wo die Akzeptanz der erstgereihten Lösung "nur" 59 % war, die Passivlösung aber bei 4 %. Die Entscheidung für die Umsetzung des erstgereihten Vorschlags war absolut tragfähig. Nichthandeln in dieser Situation wäre sehr nachteilig gewesen.


Siehe auch Passivlösung


Siehe auch ist-der-erstgereihte-vorschlag-stets-der-endgültige-entscheid ?



Vertiefte Information - Nachteile von fixen Grenzen:


Der Vergleich mit der Passivlösung ist besser als eine fixe Grenze. Eine fixe Grenze fördert Verhalten durch z. B. Gruppenzwang nicht ehrlich zu bewerten. Für gute Entscheidungen brauchen Gruppen aber ein ehrliches Stimmungsbild, um dann gut entscheiden zu können. Empowerment bedeteut, dass Gruppen handlungsfähig bleiben. Somit fördert Systemisches Konsensieren das Empowerment.

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